Das Wort Dharma kommt aus dem Sanskrit und heißt so viel wie „das, was trägt“ oder „das, was hält“. In vielen asiatischen Religionen und Weltanschauungen wie dem Hinduismus, dem Buddhismus, dem Jainismus und dem Sikhismus ist Dharma ein Schlüsselbegriff für Ethik, Moral, Spiritualität und Lebenssinn.
In unserer heutigen „modernen“ Welt voller Herausforderungen, Möglichkeiten und Entscheidungen fragen sich immer mehr Menschen was ihre Aufgabe hier auf Erden ist. Sie fragen sich wofür sie hier sind. Sie suchen nach dem Sinn des Lebens.
In unserer Welt wird oft von „Pflicht“ und „Berufung“ gesprochen, doch in der östlichen Philosophie bezeichnet Dharma das universelle Gesetz, das einerseits den Kosmos durchdringt und andererseits unseren ganz individuellen Seelenweg.
Im Hinduismus ist Dharma eines der vier Lebensziele und im Buddhismus eine der drei „Zufluchten“. Es ist also sowohl ein universelles Gesetz als auch ein ganz persönlicher Weg, der im Einklang mit der harmonischen Ordnung des Universums funktioniert.
Es wird unterschieden zwischen dem sogenannten Sanatana-Dharma, das ethische Prinzipien wie die Wahrheit, Gewaltlosigkeit, Reinheit, Selbstdisziplin und Mitgefühl betrifft. Es ist ein ewiges universelles Gesetz. Dann gibt es noch das Svadharma-Dharma. Das ist der individuelle Seelenweg jedes Einzelnen.
So ist das Santana-Dharma für alle Wesen gültig und zeitlos und das Svadharma-Dharma ist ganz individuell. Hier geht es darum, dass jeder Einzelne seine Talente, Fähigkeiten, Neigungen und Aufgaben erkennt und sie in den Dienste einer größeren Sache stellt.
Das eine ohne das andere bleibt unvollständig: Wenn du nur dem universellen Dharma folgst, ohne deine individuellen Gaben zu erkennen, verpasst du deine Seelenaufgabe. Wenn du nur deinem Ego-Willen folgst, ohne die universelle Ethik zu achten, entfernst du dich vom wahren Dharma.