Doch was ist Karma eigentlich? Das Wort stammt aus dem Sanskrit und heißt wörtlich übersetzt „Tat“ oder „Handlung“. Ursprünglich ist der Begriff in den alten vedischen Schriften Indiens zu finden. Im Hinduismus, dem Buddhismus, dem Jainismus und auch im Sikhismus findet man das Prinzip des Karmas. In diesen Religionen und Weltanschauungen geht man davon aus, dass jede Handlung eine Konsequenz nach sich zieht.
Die Hindus verbinden Karma sehr stark mit dem Kreislauf der Wiedergeburten. Hattest du ein gutes und aufrechtes Leben, dann wirst du im nächsten Leben belohnt.
Viele Menschen denken, dass Karma strafend ist. Das ist jedoch nicht richtig. Vielmehr geht es darum, was wir säen, werden wir ernten. Also Ursache und Wirkung. Alles, was wir tun, führt zu etwas, z.B. einer Erfahrung, einer Begegnung oder einer persönlichen Entwicklung.
In der vedischen Philosophie wird zwischen drei Arten von Karma unterschieden:
1. Sanchita Karma:
Das gesammelte Karma aus allen bisherigen Inkarnationen befindet sich in unserem Unterbewusstsein und wartet nur darauf, endlich aktiviert zu werden.
2. Prarabdha Karma:
Das ist ein Teil des Sanchita-Karma, der im aktuellen Leben zur Reifung kommt. Diese Form des Karmas bestimmt zum Beispiel unseren Geburtsort, Familie, Gesundheit oder grundlegende Herausforderungen, die wir im diesem Leben bewerkstelligen müssen. Quasi die Rahmenbedingungen, die uns sowohl dabei unterstützen oder uns auch behindern können, unsere Lernaufgaben zu bewältigen.
3. Kriyamana Karma:
So wird das Karma bezeichnet, das wir im aktuellen Moment erschaffen. Es ist eine aktive Form des Karmas, das uns ermöglicht, unser künftiges Schicksal bewusst zu gestalten und zu beeinflussen.
Durch diese Unterscheidungen versteht man ganz gut, dass Karma nicht bedeutet, dass man alles hinnehmen muss, was auf einen zukommt oder was passiert. Durch ganz bewusste Entscheidungen können wir unser Leben gestalten und verändern.