In Teil 1 habe ich den Begriff des Karmas schon etwas erklärt. Stellt sich jetzt die Frage, wie sieht Karma in unserem alltäglichen Leben aus?

Eine typische Alltagssituation, die sicher jeder kennt, ist zum Beispiel, die Resonanz, die wir erfahren, wenn wir jemanden freundlich behandeln. Wir werden sicher ebenfalls von unserem Gegenüber positiv und freundlich behandelt. Agieren wir aus Wut oder Angst heraus, ist es wahrscheinlich, dass negative Konsequenzen folgen werden. Auch das ist Karma.

Sogar unsere innersten Einstellungen dem Leben oder gewissen Dingen gegenüber und auch unsere Gedanken, erzeugen Karma. Durch Gedanken und Einstellungen agieren wir im Leben und handeln auf eine bestimmte Art und Weise. Karma ist also geprägt vom Prinzip der Ursache und der Wirkung. Doch nicht alles manifestiert sich direkt. Manche Wirkungen von Handlungen werden erst später sichtbar. Daher ist es oft nicht so leicht die Wechselwirkung von Ursache und Wirkung zu erkennen.

Oft habe ich schon gehört, dass Menschen der Meinung sind, Karma sei gleichzusetzen mit einem unausweichlichen Schicksal. Das würde bedeuten, dass der freie Wille nicht existieren würde. Weit gefehlt. Karma und freier Wille existieren in der Tat nebeneinander.

Das Karma bestimmt gewisse Ausgangsbedingungen, die uns in diesem Leben erwarten, doch ist es unser freier Wille wie wir auf Ereignisse reagieren.

Alle Entscheidungen, die wir treffen, bieten uns die Gelegenheit zur Transformation. Sogar in karmischen Situationen, die in unser Leben treten, haben wir alleine die Wahl wie wir damit umgehen. Reagieren wir mit Ärger, Verdrängung und Widerstand oder sind wir bereit mit Bewusstheit, Mitgefühl an diese Themen zu gehen und somit inneres Wachstum zu erreichen.

Ich bin mir sicher, dass jeder von euch schon mal in einer karmischen Situation in seinem Leben war. In meiner eigenen Familie gab es jedenfalls so eine Geschichte, die ich glücklicherweise erkannt habe, als ein Muster, das sich über Generationen wiederholt hatte. Mir ist es gelungen, dieses Muster ein für alle Mal zu durchbrechen und die nachfolgenden Generationen müssen nun nicht mehr das gleiche Schicksal teilen wie meine Vorfahren. Denkt mal drüber nach. Mit etwas Mut und dem Willen zur Veränderung, lässt sich viel bewegen.

Jeder von uns ist in der Lage seine Opferrolle abzulegen und zum Gestalter und Schöpfer seines eigenen Lebens zu werden.